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“So stolz uff unseri Buebe”, was für eine EM

Aktualisiert: 5. Juli 2021



Mit einer etwas holprigen Vorrunde wird gegen die Türkei in der Gruppe A nochmals abschliessend eine gute Leistung gezeigt. Nun wartet der „Weltmeister“ im Achtelfinal.


Unglaublich! Was für eine Reise, ich lasse die Erlebnisse der letzten Tage nochmals Revue passieren und habe immer noch Gänsehaut, wenn ich daran denke wie unsere Helden die überheblichen Weltstars der französischen Nationalmannschaft bezwungen haben. Die Erwartungen waren nicht allzu gross. Natürlich wir sprechen hier von Frankreich der besten Fussballmannschaft der Welt.


Das Spiel beginnt. 15. Minute, erste Halbzeit, ein Raunen geht durchs Stadion. 1-0 für die Schweiz, Seferovic macht “dr Ball ine". Ich kann es nicht glauben resp. niemand glaubt es. Aber wie man so schön sagt, Ball flach halten, es kann noch viel passieren.


Das Spiel hat nun meine volle Aufmerksamkeit. Ich werde hart getroffen, als die fussballerische Weltelite zum Gegenschlag ausholt. 1-1, 1-2, 1-3 und dass innerhalb weniger Minuten. Das schweizerische Fernsehen verliert an Einschaltquoten, ein Grossteil der Underdog Supporter muss sich das Erwartete eingestehen. Ich bleibe noch etwas und beobachte die Entwicklung auf dem Spielfeld etwas nüchtern aber ich werde es nicht bereuen.


2-3, der Anschlusstreffer von Seferovic, ich schreie vor lauter Euphorie wie ein blutrünstiger Wikinger auf dem Schlachtfeld und Erkenne mich selber nicht mehr dabei. Kurz darauf wird er durch Gavranovic ersetzt und dieser trifft als Petkovics Joker in der 90. Minute zum Ausgleich. Meine geballten Fäuste fliegen emotionsgeladen in die Luft und sprechen für diesen starken Moment resp. den Widerstand dieser grossartigen Mannschaft in unserem ganz eigenen Fussballmärchen.


Als ob es kein Morgen gäbe. Auch in der Verlängerung wird um jeden Ball in Bukarest gekämpft. Bis zur letzten Nachspielminute werden die müden Knochen mit letzten Kräften über den Rasen geschleppt. Auch Sommer fliegt souverän in seinem Kasten und streckt seinen Körper von Parade zu Parade. Die Schweiz rettet sich verdient über die Verlängerung.


Was für ein Krimi im Penalty schiessen. Alle Schützen zeigen Nerven bis zum Schluss. 5-4, der letzte Penalty wird vom französischen Superstar Mbappe getreten, doch “Sommer hält” - “Sommer hält” wie es schon der Moderator des Schweizer Fernsehens völlig aus dem Häuschen ins Mikrophon brüllt. Die Bierbecher fliegen, grenzenlose Emotionen, die Schweiz steht im Viertelfinale. Was für eine Leistung! Und dies nicht weil Frankreich schlecht war, sondern die Eidgenossen einfach nur phänomenal gespielt haben. Was für eine Mannschaft! Adieu, Mbappe und die équipe kann nach Hause fahren.


Es wird Zeit Geschichte zu schreiben, warum nicht gleich im Viertelfinal gegen Spanien. Bier kalt gestellt, Trikot angezogen, eine Handvoll Chips im Rachen versorgt. Anpfiff! Die ersten Minuten bin ich wirklich enttäuscht, wo ist die Nati vom letzten mal? Spanien fast 80% Ballbesitz. Xhaka gesperrt, Eigentor Zakaria und dann auch noch Breel durch Vargas ersetzt. ich bin wie gelähmt und schaue emotionslos in die Röhre. Eine erste Halbzeit zum Vergessen. Nach Rückkehr aus der Kabine und einer klaren Ansage des Trainers sehen wir die Eidgenossen wieder im Kollektiv aufblühen. Es wird gerannt, verteidigt, grossartig antizipiert. Fussball gespielt eben und dass alles andere als schlecht. Dies wird belohnt, Xherdan Shaqiri gleicht zum 1-1 aus (68). Es gibt kein Halten mehr, auch ich springe auf und die Kartoffelchips fliegen durch die Luft. Das Adrenalin schiesst durch meine Venen, die Endorphine springen im Dreieck. Ich kann nicht mehr ruhig sitzen und tigere zittrig wie auf Nadeln im Wohnzimmer hin und her.


Die Schweiz kämpft. Eine Achterbahn der Gefühle, der soeben erfolgte Torjubel wird abrupt gebremst. Freuler erhält vom englischen Schiedsrichter Michael Oliver für hartes Einsteigen, ohne mit der Wimper zu zucken eine bittere rote Karte (77). Leider wird dies auch vom VAR nicht anders beurteilt und unser Mann wird des Platzes verwiesen. Wieso sollte auch ein Underdog wie die Schweiz gewinnen? Die Schweiz zeigt erneut Kampfgeist und mit 10 Spielern wird die Verlängerung kräftezerrend erreicht.


Erneut horcht Europa auf, was für eine Schweizer Nationalmannschaft! Auch diese Hürde wird erfolgreich überstanden und einem Penalty schiessen steht nichts mehr im Wege. Ich stehe erneut nervös, Fingernägel kauend vor dem Flimmerkasten. Leider treten Schär, Akanji und Vargas vor lauter Anspannung sicherlich nicht ihren besten Freistoss und halten dem enormen Druck zuletzt nicht Stand und die Schweiz scheitert im Viertelfinal an Spanien.


Nichtsdestotrotz, ihr habt ganz Europa verzaubert. Bis zum Schluss gekämpft, starke Emotionen gezeigt, grossen Mannschaften wie Frankreich und Spanien den Meister markiert. Heroisch habt ihr unsere kleine Schweiz unendlich stolz gemacht. “Helden werden zu Legenden”


Ich danke euch für diese unbeschreiblichen Fussballnächte.


Und wer weiss, vielleicht sehen wir euch schon bald als unseren Weltmeister 2022.






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