Nachdem im Frühling/Sommer 2020 laut BAG Home-Office zur Empfehlung und bald schon zur Pflicht wurde befindet sich mein Arbeitsplatz erneut seit längerer Zeit zuhause.
Im Gegensatz zum ersten Home-Office Einsatz (https://www.art-byminnig.com/post/home-office) arbeite ich jetzt 2. Stockwerke tiefer. Wir konnten letztes Jahr einen Hobbyraum im Untergeschoss dazu mieten. Ich habe mir hier ein kleines autonomes Büroparadies geschaffen. Es gibt sogar ein kleines Kippfenster. Somit habe ich auch hier im Untergrund etwas Tageslicht und frische Luft und höre die Vögel klangvoll zwitschern.
Auch die Infrastruktur stimmt jetzt. Ein 2. Monitor ist angeschlossen. Somit arbeite ich nun über 2 Bildschirme was das Arbeiten enorm erleichtert. Auch Tastatur und Maus sind vorhanden. VPN resp. die Verbindung übers Internet der Wohnung funktioniert ebenfalls bestens. E Voila, Home-Office 2.0 ist geboren.
Routine ist Alles. So stehe ich morgens immer gegen 07.30 Uhr auf, wickle schnell meine Kleine und mache ihr Frühstück und starte gegen 08.00 Uhr in den Arbeitsalltag. Angezogen als würde ich ins Geschäft gehen (Schlabberlook ist tabu) lasse ich mir noch schnell einen Kaffee raus und begebe mich über das Treppenhaus in den Keller zur Arbeit. Mittags gibt es in der Wohnung einen kleinen Lunch, zubereitet von meiner zauberhaften Verlobten. Im Anschluss verschwinde ich dann wieder in die Dunkelheit des Souterrains.
Theoretisch bin ich nun völlig Standort ungebunden. Lediglich sporadisch gehe ich noch ins Geschäft und bringe Papiere für unser Aussenlager oder drucke einige Dutzend Seiten Versanddokumente. Zwischenzeitlich drucke ich aber auch viel von zuhause aus. Auch den Versand unserer Original Dokumente mit unserem Versandspezialisten konnte ich zugunsten meiner Home-Office Tätigkeit optimieren. Ich war äusserst überrascht als ich unsere nette Ansprechpartnerin kontaktiert habe und sie mir erzählt, dass es absolut kein Problem wäre trotz Dauerabholer beim Firmensitz gelegentlich Dokumente von der Privatadresse (ohne zusätzliche Kosten) abholen zu lassen. Super! Erspart mir eine weitere Fahrt ins Geschäft. Grossartiger Service, Chapeau!
Mein einziges Manko im Home-Office, der fehlende Soziale Kontakt zu meinen Arbeitskollegen. Denn die verschiedenen Teams Chats/ Videocalls ersetzten nicht den kurzen unterhaltsamen Schwatz im Büro um sich miteinander auszutauschen und auch das Gegenüber in Natura zu sehen.
Ich höre immer wieder von einigen meiner Kollegen, dass sie es kaum erwarten können wieder ins Geschäft zurückzukehren. Dies oft, weil ihnen die Decke zu Hause allmählich auf den Kopf fällt oder die Infrastruktur nicht stimmt und sie am kleinen Laptop versuchen mit zusammengekniffenen müden Augen mit Mühe und Not den Inhalt auf dem winzigen Bildschirm zu erkennen. Verständlich. Oder auch als einsamer Single, welchem im Home-Office der soziale Kontakt zu seiner Aussenwelt komplett fehlt und er das Gefühl hat in den eigenen vier Wänden zu vereinsamen, weil er nicht mal seine Arbeitsgspännli sehen kann.
Home-Office, Geschmackssache, Absolut! Aber mein Resümee ganz klar. Wenn die Grundeinrichtung/der Arbeitsplatz stimmt und man sich an die Regeln hält und Routine resp. Disziplin hat, grossartig. WIN-WIN vor allem, wenn man gerade erst Papi wurde und seine Tochter viel öfters sieht und deren unglaubliche Entwicklung so intensiv miterleben kann.
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