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Autorenbildmarcominnig

Der kleine Lance auf grosser Fahrt


Der kleine Lance(r) geht zum ersten mal auf grosse Fahrt. Jung und verspielt wie er ist kann er es kaum erwarten. Seine japanische Mutter Mitsubishi ist unglaublich stolz auf den kleinen Benziner. Dank der sommerlichen Garderobe untenrum, ist er auch für Traktion bei sommerlichen Temperaturen auf der Strasse gewappnet. Zum Glück ist der Kleine alles andere als durstig und trinkt lediglich seine 5.9 Liter auf 100 Kilometer absolut zurückhaltend. Endlich mal aus der Stadt raus in die grosse weite Welt hinein. Ok lediglich nach "Bella Italia" an den Strand, denn der kleine sparsame Japaner hat bis jetzt nur die Agglomeration von Basel gesehen. Die Scheinwerfer funkeln schon an den Gedanken daran endlich mal gegen Süden zu fahren.

Frühmorgens um 03.00 geht's los. Noch einmal kurz die Scheibenwischer zum Abschied geschwenkt, und ein Tränchen Scheibenwischerflüssigkeit verdrückt und das Abenteuer kann beginnen. Durch das Gundeldinger Quartier auf die Autobahn A2 in Richtung Luzern/Gotthard. Der schüchterne Lance ist verliebt und etwas verlegen als sein Lederknüppel von meiner umwerfenden Freundin eng umschliessend in die Hand genommen und sein Lenkrad mit ihren zarten Händen sanft berührt wird. Da kann es durchaus sein dass wieder mal ein Schuss Wischerflüssigkeit vor lauter Freude verspritzt wird. Gönnen wir dem Kleinen mal auf den nächsten Kilometern seinen Spass, bevor ich ihn nach Fahrerwechsel wieder in die Realität zurück bringe und seine Emotionen etwas abbremsen werde.

Zwei Stunden sind vergangen. Der Gotthard bereits im Rückspiegel. Am Horizont dämmert das Morgenrot vor der wunderschönen Hügelkulisse und der Lago di Lugano glitzert in der aufgehenden Sonne. An einer Zapfsäule in Chiasso gönnt sich Lance einen letzten grossen Schluck Bleifrei-95. Schlagloch um Schlagloch fährt der kleine Japaner in den verdienten Urlaub. Der Kleine scheint etwas verwirrt, ständig spielt die Display Uhr verrückt, was ist nur los. Es scheint als wäre Lance vor lauter Vorfreude nervös oder aber es sind die wirklich schlechten Strassenverhältnisse in Italien bei welchen wir stetig durchgeschüttelt werden.

Stop and go um Bologna. Endlich freie Fahrt, das Gaspedal komplett durchgedrückt, viel kommt jedoch nicht, denn wenn es leicht bergauf geht macht der kleine 1.6 Liter Motor fast schlapp. Er ist voll bepackt und mit zwei Insassen so schwer wie noch nie. Als sich dann noch von der rechten Einfahrtspur ein 30 Tönner in voller Fahrt vor ihn setzt und der ganze Schlamm und Dreck von den Hinterrädern auf der Windschutzscheibe landet und ein Stein aufschlägt ist die Stimmung kurz im Keller. Doch die Vorfreude lässt sich nur kurz trüben. "Bellaria" oberhalb Rimini wird kurz darauf erreicht. Der wunderschöne Blick über den Sandstrand auf die Adria entschädigt definitiv für die unausgeschlafene Nacht. Eine milde Meeresbrise bläst über den staubigen und von toten Insekten überzogenen Lack.

Nach einer erholsamen Woche geht es dann relaxt zurück in die Schweiz. Der erste Strandurlaub ist Geschichte und Lance hat nun nach 2 Jahren 20.000 Kilometer auf dem Tacho. Auch die Uhr hat sich auf Schweizer Boden wieder wie von Zauberhand von alleine eingependelt. Mysteriös.

Fazit - Der kleine Lancer vom japanischen Automobilhersteller Mitsubishi ist ein zuverlässiger, sparsamer Kleinwagen mit verhältnismässig überdimensionalen Platzangebot. Die Armaturen mit zeitlosem Design sind sehr übersichtlich. Ein grosser Kofferraum rundet das Profil ab. Das ganze zu einem unschlagbaren Preis. Konkurrenzlos gegenüber seinen überteuerten Kollegen von VW, BMW, Audi und dergleichen im Kleinwagen Segment. Einziges Kontra auf der langen Fahrt, die zu weichen Sitze.


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