Markus und ich treffen uns an einem kühlen Freitagabend im Januar. Der Magen knurrt, Hunger! Unser Ziel, die Markthalle Basel mit seinem breiten kulturellen und kulinarischen Angebot. Dieses sehr eindrucksvolle Gebäude wurde im Jahr 1929 erbaut und ist der drittgröste Stahlbeton-Kuppelbau der Welt und derzeit einer der angesagten Hot Spots der Stadt.
Die Markthalle steht heute unter Denkmalschutz. Jahrzehntelang war sie die Handels-Plattform der Basler Gemüse- und Früchtehändler. Viele Ideen und Konzepte wurden seit der Erstellung umgesetzt. Unter Anderem schlug der Zoo Basel im Jahr 2006 vor, in der Markthalle ein «Polarium» einzurichten, in dem Pinguine und Weitere Tiere einen Lebensraum finden. Dies scheiterte jedoch bereits in der Planungsphase. Im Weiteren war die Markthalle im Jahr 2009, Gastgeber des beliebten City Beachs in Basel. Von 2009-2011 wurde sie komplett saniert und umgebaut. Im Anschluss diente die Halle als Ladenfläche. Aufgrund der schlechten Passantenlage, war dies nicht zufriedenstellend resp. umsatztragend. Schlecht für den Detailhandel, gut für die Basler Bevölkerung. Mit der Einrichtung von Marktständen und Gastronomiebetrieben, Läden, sowie Durchführung von Festivals , Konferenzen, Performances, Kursen, Vernissagen und Degustationen etc. ist die neue alte Markthalle innert kurzer Zeit zu einem Publikumsmagnet geworden. Was für ein tolles Konzept! Für Alle die sie noch nicht kennen, einen Einblick unter:
Zurück zu uns. Wir sind angekommen, Streetfood ist angesagt. Ob persisch, afghanisch, israelisch, griechisch, venezuelanisch, vietnamesich, indisch, äthiopisch, thaländisch, argentinisch und noch ganz viel mehr. Es wird gegessen was das Herz begehrt. Fast schon langweilig, bei mir gibt’s lediglich ein Green Curry, etwas das man auch sonst ab und zu in der Region beim Foodtruck oder im Thai-Restaurant bestellt.
Mir fällt auf dass bei allen anderen Ess-Ständen sich die wartenden Menschen die hungrigen Beine in den Bauch stehen und sich in Geduld üben müssen. Ich bin ungeduldig und bestelle dagegen sogleich bei einem verlassen Thai Stand das oben erwähnte Curry. Etwas mulmig ist mir schon, keine Gäste = schlechte Qualität? Paranoia machen sich bemerkbar, werde ich eine Magenverstimmung davon tragen? Entwarnung! Das Green Curry mundet unglaublich und ich geniesse dazu ein leckeres Singa Bier.
Wir wechseln zu einem Schlummerbierchen, zum Bierrevier. Dieses punktet mit einer Biertheke wo über 30 verschiedene Biere gezapft werden. Wir genehmigen uns ein Weizen und ein Pale Ale. Einen Einblick dieser coolen Lokalität findet Ihr unter:
Es ist erst 22.00, doch wir sind eigentlich beide müde und spielen mit dem Gedanken das Weite in Richtung „Home sweet Home“ zu suchen. Ok, lass und noch 1 Bier im Paddies nehmen. Bin dabei! Wir betreten das Irish Pub an der Heuwaage und ich erkenne an der Bar meinen Berner Nachbarn Umut. Ungewöhnlich in dieser Umgebung. Sonst treffen wir uns in der Nachbarschaft auf einen kurzen Schwatz, meistens während er mit seinem Hund gassi geht. Wir begrüssen uns und trinken ein Bier zusammen. Nach einigen Minuten, schauen wir ins Glas und stellen fest dass dieses bereits schon wieder leer ist. Im Kollektiv entscheiden wir nochmal zu bestellen. Es werden noch 1, 2 Weitere. Es fällt mir ein, eigentlich wollten wir ja schon zuhause sein. Egal. Leicht angetrunken, entscheiden wir uns noch ins Untergeschoss zu torklen wo wir zur lauten Musik wie entfesselt herumhüpfen und die Stimmung bei Gin Tonics auf uns wirken lassen. Sicherlich eine gute Entscheidung, als ich an der Bar 3 stille Mineralwasser bestelle um den morgigen Kater zumindest ein wenig zu reduzieren.
Mittlerweile zeigt uns die Uhr bereits 03.30. Taxi! Vernünftige Entscheidung. Der Taxifahrer verabschiedet mich und Umut bei uns auf dem Hügel und bringt anschliessend Markus nachhause. Es ist mitten in der Nacht, als ich die Tür aufschliesse, "Schätzi" ist noch wach, ich begrüsse Sie mit einem zärtlichen Kuss und erzähle Ihr im Flüsterton (glaube ich zumindest), dass ich noch kurz mit dem Nachbarn auf der Rasenfläche vor dem Haus eine Runde KUBB (Wikingerschach) spielen werde. Verständlicherweise sagt sie mit einem schmunzeln "Ärnsthaft"? Natürlich, antworte ich Ihr mit einem charmanten, angeschwipsten Lächeln zurück. Wir bauen auf, es ist dunkel wie die Nacht. Klar, es ist 04.00, Samstag in der Früh. Ich erschrecke kurz, ein grosser, schwarzer Hund rennt auf mich zu. Bin ich so betrunken, eine Erscheinung? Nein, der Nachbar hat seinen Hund gleich mitgebracht. Dieser freut sich natürlich, über den ausserordentlichen "Gassi". Los gehts! In der einen Hand eine Taschenlampe welche auf das gegenüberliegende Klötzli leuchtet, in der Anderen Hand das "Wurfklötzli". Und siehe da, trotz einer leicht erhöhten Promillezahl, die Ziele aus Holz werden tatsächlich getroffen. Wir werden plötzlich von einer Taschenlampe geblendet. Ein weiterer Nachbar "Polizist" meldet sich zu Wort, dachte wir seien Einbrecher. Wir geben Entwarnung. Die Klötzli sind gefallen!
*Namen geändert